Sonntag, 6. Mai 2012
Kapitel 22 <3
koneko, 14:26h
KAPITEL 22 (Yuki)
Ich war total glücklich, als ich am nächsten Morgen aufwachte. Erstens war ich jetzt sechzehn, zweitens weiß ich jetzt dass ich hier in den Organisation gehöre und hier meine wahren Freunde sind und drittens bin ich mit Sora so glücklich wie nie zuvor. Ich war immer noch am lächeln. Ich stand auf und zog mich um, Mai hatte mir neue Organisations-Kleidung geholt. Die Uniform der Organisation hatte ich oben in meinem Schrank verstaut. Ich zog mich um, streckte mich und holte sofort meine Kamera heraus, die ich ja gestern von Takashi bekommen hatte. Sora war inzwischen auch aufgewacht, er gab mir einen „Guten Morgen“-Kuss auf die Stirn. Ich lächelte und ging raus. Ich lief sofort zur Koppel, auf der mein kleiner Akito stand. Mein kleines Teufelchen. Ich kletterte über den Zaun. Ich hatte den Futtereimer in der Hand, Akito kam sofort zu mir und wollte mir den Eimer wegschnappen. Ich lachte und stieß Akito sanft weg. Ich ging zur Futtertrog und füllte etwas Futter hinein. Misaki hatte mir schon alles über die Pflege und so weiter erklärt. Akito stürmte sofort zum Trog und fraß. Ich füllte noch den Wassertrog auf und ging wieder. Ich stützte meinen Kopf auf meine Hände und beobachtete Akito. Ich lächelte. Akito war zwar ein normales, sterbliches Pferd, aber das war egal, so lange er an einem normalen Tod stirbt, ich will nämlich nicht, dass er ermordet oder so wird. Ich beobachtete ihn noch etwas, machte ein paar Fotos und drehte mich um. Dort stand die lächelnde Misaki. „Du bist ja ganz schön glücklich!“ lachte sie. Ich nickte und umarmte sie. Sie schien ein bisschen verwundert, aber dann genoss sie es doch. Ich war ihr so dankbar, dass sie jetzt bei mir war. Dann spazierten wir noch etwas durch den Park, überall zwitscherten Vögel und Schmetterlinge flogen auch umher. Dann entdeckten wir Kiko, mal wieder rot, und Kohaku, die nebeneinander auf einer Bank saßen. Sie redeten fröhlich miteinander und lachten. Misaki und ich schlichen schnell und leise an ihnen vorbei, wir wollten das junge Glück ja schließlich nicht stören. Bei dem Gedanken musste ich grinsen. Wir gingen weiter. Dann sahen wir Takashi, der unter einem Baum saß und mal wieder Gameboy spielte. Misaki stolzierte wütend auf ihn zu, riss ihm den Gameboy aus der Hand und meinte: „Takashi! Was machst du da? Ich hab dir es doch verboten, dieses Babyspiel zu spielen! Und außerdem bist du zu alt für einen Gameboy. Du bist schließlich 17!“ Takashi sah Misaki schuldbewusst an, stand auf und küsste Misaki zärtlich. Danach war anscheinend wieder alles in Sahne. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Takashi fragte: „Was ist so komisch?“ Ich prustete los. Als ich mich wieder eingekriegt hatte, sah ich, dass Misaki und Takashi mich grinsend und erwartungsvoll anschauten. „Na ja... Eure Art Konflikte zu lösen ist sehr eigenartig...“ Plötzlich musste Misaki auch lachen und nickte. Takashi sah mich an und meinte: „Ja... Aber es ist tausend Mal besser als ein Streit. Was macht ihr denn, wenn der Andere einen anschreit?“ er grinste. „Nun ja... Wir hatten bis jetzt noch keine solche Situation. Ich könnte auf Sora einfach nicht böse sein.“ Ich kratzte mich am Hinterkopf und wurde etwas rot. „Ah ja...“ meinten Misaki und Tak verschwörerisch. Ich blickte auf Mai und Daisuke, die Händchen haltend aus dem Gebäude kamen. Mai winkte uns zu, Daisuke nickte zur Begrüßung einfach mit dem Kopf. Wir winkten zurück und ich wendete mich wieder Misaki zu. „Wie alt seid ihr eigentlich?“ fragte ich sie. Sie lächelte und antwortete: „Ich bin schon 72 und Tak ist 73.“ Ich machte große Augen, sodass Takashi lachen musste. „Also ich bin ganze sechzehn...“ meinte ich dann und sah auf die Erde. Ich musste lachen. Das wussten die zwei doch! Misaki nickte und lachte mit. Dann fragte sie mich, was Sora mir geschenkt hatte. Ich antwortete: „Einen Shopping-Gutschein in Höhe von 500 Yen!“ rief ich froh. Takashi stöhnte und meinte dann: „So, ich muss dann mal weg...“ Misaki briet ihm grinsend eine über. Takashi verzog das Gesicht, hielt sich den Kopf und murrte: „Na toll, das gibt 'ne Beule...“ Dann ging er. Misaki und ich brachen in einen Lachanfall aus. Dann sah ich Misaki verschwörerisch an, sie wusste genau, was ich meinte. „Ab in die Stadt! Sollen wir noch wen mitnehmem?“ sagte sie lächelnd. Ich sagte ihr, sie soll hier warten und lief in mein Zimmer. Ich fragte Sora, ob er mitwill. Er meinte nein, ich solle ihn überraschen. Ich nickte und wollte zu Chihiro, doch dann erwachte die schmerzhafte Erinnerung wieder. Eine salzige Träne lief meine Wange herunter. Ich wischte sie weg und lief zu Mai. „Willst du mit in die Stadt kommen?“ fragte ich, noch während ich die Tür aufriss. Mai saß da und las, Daisuke stand auf der Terrasse. Mai sah mich verwunderte an, lächelte aber dann und nickte. Sie verabschiedete sich von Daisuke und ging mit mir. Irgendetwas war komisch an Mai. Sie war glücklicher als sonst, aber das war es nicht. Ihr Bauch war ein bisschen dicker als sonst! Konnte es sein... dass sie schwanger ist? Ach, ich weiß nicht. Wir kamen zu Misaki, die bereits ungeduldig im Kreis lief. Sie sah auf und begrüßte Mai. Dann gingen wir los. Bis zur Stadtmitte, wo die Läden waren, war es nicht sehr weit. Wir gingen als erstes in einen Laden, in dem es ausschließlich Markensachen gab. So Sachen von Gucci und Fairluxus oder so. Wir probierten mehrere Kleider und T-Shirts an, ich entschied mich letztendlich für ein T-Shirt mit dem Aufdruck: „Kawaii Neko“ darauf und unter dem Wort war eine kleine süße Katze abgebildet. Danach wollte Mai unbedingt in ein Babygeschäft, als wir sie nach dem Grund fragten, atmete sie aus und sagte: „Ich bin schwanger.“ Misaki und ich freuten uns und umarmten Mai stürmisch. Dann gingen wir rein. Mai kaufte ein Babybett, ein Stoffhündchen, einen Schnuller und eine Packung Windeln. Misaki und ich sahen uns die ganze Zeit über die winzig kleinen Babyklamotten und Schuhe an. Wir brachten immer wieder ein entzücktes „Wie putzig...“ oder „Sieh mal, wie niedliiich!“ heraus und das schien den Verkäufer ein wenig zu nerven. Dann gingen wir noch in einen Supermarkt, Essen für heute Abend besorgen. Wir aßen jetzt jeden Morgen und Abend. Mai hatte das so eingerichtet. Wir kauften Nudeln, Fleisch und Gemüse. Heute Abend wollte Mai Nudelsuppe kochen. Ich freute mich schon darauf, denn mein Magen knurrte. Ich hatte nämlich nicht gefrühstückt. Mai gin schon früher wieder, sie hatte keine Lust mehr. Misaki aber zog mich noch in ein Geschäft mit Abendroben. Es gab hier wunderschöne Kleider, wir probierten fast den halben Laden durch! Ich kaufte dann insgesamt drei Kleider, ein kurzes schwarzes Cocktailkleid, eine lange, festliche, grüne Robe und ein schönes trägerloses Kleid mit einem breiten Gürtel um die Hüfte. Ich hatte mich in die Kleider verliebt! Misaki spendierte ich ein schönes, schwarzes langes Kleid, dass trägerlos war und eine Schleife am Rücken hatte. Dann gingen wir noch Schuhe kaufen. Ich trug meistens Chucks oder so, flache, gemütliche Sportschuhe halt. Doch heute holte ich mir schwarze Lack-Pumps mit ungefähr zehn Zentimeter Absatz von Prada, auf denen ich, zu meinem Erstaunen, sogar laufen konnte. Misaki kaufte sich welche mit nur fünf Zentimeter Absatz, auch von Prada. Mit dick bepackten Tüten kamen wir wieder nach Hause. So nannte ich jetzt das Hauptquartier, da es ja auch mein neues Zuhause war. Wir stellten die Tüten in Misakis Zimmer ab und gingen zu Mai. Sie räumte bereits die große Besenkammer in ihrem Zimmer aus und richtete sie als Kinderzimmer ein. Daisuke half ihr. Als sie uns sah, lächelte sie. „Na ihr? Und, habt ihr noch etwas schönes gefunden?“ Misaki und ich nickten, dann fragten wir Daisuke, ob vielleicht mal einen Organisations-Ball stattfinden könnte. Daisuke hatte nichts dagegen, also wird er übermorgen einen Ball vorbereiten. Misaki und ich lachten auf Grund der Vorfreude darauf. Dann holte ich meine Tüten mit meinen neuen Sachen aus Misakis Zimmer und brachte sie zu mir ins Zimmer. Sora las, wie immer. Als ich reinkam, sah er mich erwartungsvoll an. Ich zeigte ihm, was ich gekauft hatte. „Schön, schön!“ lächelte er. Dann zog ich mich um, ich zog mir einen schwarzen Minirock an und das Neue T-Shirt. Das Shirt war ebenfalls schwarz, das Wort war rot und das Kätzchen war braun-weiß gefleckt. Ich kam aus dem Bad und legte meine anderen Sachen Organisationtlich in den Schrank. Plötzlich stand Sora hinter mir und umarmte mich. „Mein Schmusekätzchen...“ sagte er und ließ mich erst nach einer Weile los. Ich küsste ihn kurz und ging dann wieder zu Misaki. Kur bevor ich rausging, steckte ich noch einmal den Kopf durch die Tür und berichtete Sora von dem Ball übermorgen. Er schien erfreut darüber. Dann ging ich mit Misaki in die Bibliothek und trank einen Nachmittags-Yasmin-Tee mit Kazuma. Ich war Kazuma so dankbar, dass er mich wieder zurück in die Realität geholt hatte. Daisuke und böse? Nie im Leben! Wie konnte man auf so etwas kommen?! Ich schlürfte genüsslich an meinem Tee, als plötzlich Sora reinkam und rief: „Akito ist ausgebüchst, Yuki, du musst uns helfen, ihn einzufangen!“ Ich spuckte den Tee aus, entschuldigte mich und rannte raus. Akito rannte über die Wiesen im Park, gefolgt von mehreren Leuten. Ich verwandelte mich in ein Pferd und rannte ihm nach, lief dann neben Akito her. Es war praktisch, als Pferd konnte ich andere Pferde verstehen und mit ihnen reden. „Was ist los, Akito?“ fragte ich den Kleinen. „Mir ist langweilig, ich möchte einen Ausflug machen.“ meinte er. Ich bat ihn darum stehen zu bleiben, und versprach ihm, einen Ausflug mit ihm zu machen. Er blieb stehen und ich verwandelte mich zurück. Ich war noch völlig außer Atem. „So... Dann mal los, hab keine Angst, ich verwandle mich jetzt in eine Gepardin.“ keuchte ich. Akito wiehrte zustimmend und rannte dann mit mir los. Ich schickte Niziwa einen Gedanken, wohin Akito und ich laufen würden und wann wir wiederkommen würden, und rannte dann mit Akito durch den Wald. Als ich Kenta sah, der anscheinend irgendetwas suchte, sprang ich auf ihn und biss ihm den Kopf ab, so ein Betrüger und Lügner hatte es nicht verdient zu leben. Akito war schon weitergelaufen. Blut spritzte, Kenta fiel hin, seinen Kopf schleuderte ich weg. Eine Blutlache bildete sich um meine Pfoten und ich rannte weiter, das Blut spritzte bei den ersten Schritten unter meinen Pfoten, aber dann spürte ich wieder das weiche Moos und das Gras unter meinen Pfoten. Akito und ich kamen auf einer schönen Grasfläche an. Akito blieb glücklich stehen und fraß ein wenig frisches Gras. Ich legte mich erschöpft hin und wachte über den Kleinen. Als Akito wieder fit war, rannten wir zurück nach Hause. Akito sprang über den Zaun in die Koppel und ich verwandelte mich wieder in mich, also in Yuki. Dann ging ich erschöpft auf mein Zimmer und ließ mich auf das warme Bett plumpsen. „Uff... Runter von mir!“ lachte plötzlich jemand. Ups! Ich hatte Sora nicht bemerkt, der ja noch auf dem Bett lag. Ich wurde rot und rollte von ihm runter. Ich lachte. Dann zerstrubbelte ich Soras blaue Haare. „Eyy... Meine armen Haare“ rief er, und packte mich am Handgelenk. Mist! Er war zu stark! Er zog mich auf sich und küsste mich. Mal wieder war es das gleiche Kribbeln im Bauch, das selbe schöne Gefühl. Ich rollte wieder zurück auf meine Seite des Bettes und schnappte mir mein Buch. Shin hatte es wirklich gut ausgesucht. Es war ein romantischer Fantasy-Roman, so etwas mochte ich gerne. Sora las auch weiter. Später legte ich das Buch weg, drehte mich auf den Rücken und dachte ein bisschen nach, über dies und das, träumte ein wenig und baute mir meine eigene kleine Traumwelt in meiner Fantasie. Dann schlief ich ein, an Sora gekuschelt.
Am nächsten morgen war Sora schon auf, er kam gerade aus dem Bad. „Gut geschlafen, Schatz?“ fragte er. Ich gähnte und nickte dann. Ich ging ins Bad und duschte erst einmal. Dann zog ich mir eine Hotpants und das Kätzchen-T-Shirt an. Ich ging raus in den Essenssaal und ging in die Küche, Mai war nicht da. Ich holte mir tiefgefrorene Ramen aus dem Tiefkühl und machte sie in der Mikrowelle warm. Das Piepen der Mikrowelle erschreckte mich, sodass ich fast einen Teller von der Theke schubste. In letzter Sekunde wurde er noch aufgefangen, Mai stand neben mir. „Danke Mai...“ murmelte ich und holte die Suppe aus der Mikrowelle. Ich schnappte mir Stäbchen und setzte mich an den Tisch. Nachdem ich die Suppe aufgegessen hatte, spülte ich die Dose, in der die Suppe war, aus und räumte sie weg. Mai bedankte sich und widmete sich wieder dem Herd. Ich schlurfte in den Park, wo ich Niziwa traf. Sie tapste nun fröhlich neben mir her. Dann setzte ich mich auf eine Bank. Niziwa sprang auf meinen Schoß und wollte gestreichelt werden, was irgendwie ungewöhnlich für sie war. Aber ich kümmerte mich nicht darum und streichelte über ihr seidiges Fell. Sie schnurrte. Moment mal! Niziwa schnurrte nicht! Ich erschrak und nahm meine Hand von der falschen Niziwa. Sie sah eigentlich gar nicht aus wie Niziwa... Sie war zwar auch schwarz, aber sie hatte blaue Augen! Mann, was mir alles passiert, wenn ich müde bin. „Hihi... Anscheinend hast du meine kleine Schwester kennengelernt!“ kicherte plötzlich jemand, da sah ich Niziwa, die Echte, wie sie gerade neben mich auf die Bank sprang. „Sie ist kein Okashina Koto. Sie ist eine normale Katze. Also, mein Vater war eine normale Katze und meine Mutter ein Okashina Koto, deshalb ist sie keins. Aber sie kann sich in einen Leoparden verwandeln. Ich kann mich dafür, dass ich mehr Okashina Koto bin als sie, nicht in andere Katzenrassen verwandeln, was ein Okashina Koto eigentlich kann. Also, ich kann mich nicht in einen Perser oder ein Englisch Kurzhaar verwandeln.“ erklärte Niziwa mir. Ich nickte. Deshalb sahen sie sich so ähnlich! Sie waren Schwestern! Ich war ja Einzelkind, ich wusste nicht, wie es war, Geschwister zu haben. Ich setzte Niziwas Schwester, sie hieß Midori, auf die Erde und spazierte noch weiter durch den Park. Niziwa folgte mir. Ich ging diesmal weiter, in den Teil des Parks der vor den Zimmern der anderen Mitglieder, also Shin und so war, und sah mich ein bisschen um. Ich hatte die Hände in den Taschen und beobachtete nun Shin, der mal wieder gegen jemanden kämpfte. Shin war am gewinnen, ich wollte ihn ein bisschen ärgern und holte meine Wurfnadeln raus, die ich Kenta, als ich ihm im Wald getroffen hatte, geklaut hatte. Ich musste kichern. Dann nahm ich eine Nadel, zielte und warf. Ich traf Shin im Nacken, er drehte sich zu mir um und wurde dann noch besiegt. Der andere Junge grinste mich an und streckte den Daumen hoch, ich grinste zurück und nickte ihm zu. Ich wollte gerade weitergehen, als Niziwa in die Luft sprang und einen vergifteten Pfeil mit der Pfote wegschlug. Ich drehte mich zur Seite und konnte gerade noch so einem weiterem Pfeil ausweichen. Shin war wütend, gleichzeitig war es ihm auch peinlich, denn er war rot. Er warf einen dritten Pfeil. Ich fing ihn auf und drehte ihn zwischen meinen Fingern. Es war ihm noch peinlicher. Ich ging zu ihm und gab ihm seine drei Giftpfeile wieder. „Tja... Ich dachte, du hättest etwas dazu gelernt... Und außerdem schlägt man keine Mädchen.“ spottete ich. Er wurde noch wütender, verschränkte seine Arme vor der Brust und drehte sich mit einem beleidigten „Pah...“ weg. Ich lachte und ging weiter. Ich wollte irgendwie wissen, warum ich Shin und die Anderen noch nie bei uns gesehen habe, sie müssen doch auch ein Zimmer bei uns oder so haben. Egal jetzt. Ich ging weiter. Nach ungefähr einer halben Stunde war der Park zu Ende. Ich seufzte und drehte mich um. Dann rannte ich. Ich verwandelte mich im Sprung über eine Bank in einen Falken und segelte über die Köpfe der Leute hinweg. Niziwa hatte sich in einen Adler verwandelt und sich zu mir gesellt. So segelten wir nebeneinander über den Park, bis wir vor unseren Gang mit den Zimmern ankamen. Ich flog im Sturzflug auf die Erde zu und verwandelte mich, kurz vor dem Boden, wieder in Yuki. Niziwa landete neben mir und verwandelte sich wieder in eine Katze. Plötzlich kamen Misaki und Takashi von hinten auf mich zu gerannt und nahmen mich beide gleichzeitig in den Arm. „Gruppenkuscheln!“ riefen sie und lachten. Ich erschrak und lachte dann auch. Irgendwie konnte man in Gegenwart von Misaki oder Takashi nur lachen, es ging nicht anders. Ich ging mit ihnen in die Bibliothek. Als wir eintraten, sahen wir Daisuke, der gerade von einem Buch hochlugte. „Ah, Yuki... Da du in letzter Zeit viel geleistet hast, darfst du zwei Monate bei deiner Mutter zu Hause Urlaub machen. Mai hat das vorgeschlagen, sie ist im Moment sehr weichherzig. Aber was soll's, du kannst deine Sachen schon einmal packen, morgen Nachmittag fährt Mai dich mit dem Auto nach Sapporo. Weißt du, wenn du dich verwandeln würdest, wäre das nämlich zu auffällig. Na dann, bis bald.“ Er vertiefte sich wieder in sein Buch. Ich sah Misaki und Takashi an, die nickten und zeigten mir so das ich gehen durfte. Ich ging au mein Zimmer und packte die Sachen in meinen Rucksack. Als Sora kam, erzählte ich ihm, dass ich die nächsten zwei Monate bei meiner Mum sein werde. Er nickte verständnisvoll und verzog sich ins Badezimmer. Ich seufzte. Zwei lange Monate ohne Sora... Ich werde es schon aushalten. Sind ja nur... 61 Tage! Ich schluckte. So lange... Ich fing an zu schluchzen, beherrschte mich dann aber doch noch. Es waren zwei Monate, bei meiner Mum, die mich warscheinlich sehr vermisste. Ich muss auch auf sie Rücksicht nehmen. Und außerdem war ich auch froh, sie wieder zu sehen. Ich atmete laut aus. Dann packte ich weiter meine Sachen. Als ich fertig war, stellte ich meine Sachen neben die Tür und ging raus. Es war bereits Abend und der Sonnenuntergang war wundervoll. Ich schloss meine Augen und genoss die sanfte Wärme der halb untergegangenen Sonne, die den Himmel rosa und orange färbte. Dann spürte ich zwei Hände die sich um meine Taille schlangen und ein Kopf, der sich auf meinen legte. Ich war im Bewusstsein, dass es Sora war und genoss den Moment. Als Sora sich von mir löste, drehte er mich sanft an der Schulter um, sodass ich ihn ansah. Dann küssten wir uns. Auf einmal vernahmen wir eine spöttische Stimme. „Oh ja, wie romaaaaaantiiisch...“ Niziwa stand neben mir und rollte mit den Augen. Ich musste grinsen. Dieses Okashina Koto konnte einen echt in den Wahnsinn treiben, doch auf eine lustige Art und Weise. Nusidaumel hatte sich währenddessen dezent im Hintergrund gehalten. „Du solltest schlafen gehen, du musst morgen früh aufstehen. Deine Mutter wurde schon verständigt, sie schien ziemlich glücklich.“ begründete Niziwa ihre Störung. Ich nickte, gab Sora noch kurz einen Kuss und verschwand.
Ich war total glücklich, als ich am nächsten Morgen aufwachte. Erstens war ich jetzt sechzehn, zweitens weiß ich jetzt dass ich hier in den Organisation gehöre und hier meine wahren Freunde sind und drittens bin ich mit Sora so glücklich wie nie zuvor. Ich war immer noch am lächeln. Ich stand auf und zog mich um, Mai hatte mir neue Organisations-Kleidung geholt. Die Uniform der Organisation hatte ich oben in meinem Schrank verstaut. Ich zog mich um, streckte mich und holte sofort meine Kamera heraus, die ich ja gestern von Takashi bekommen hatte. Sora war inzwischen auch aufgewacht, er gab mir einen „Guten Morgen“-Kuss auf die Stirn. Ich lächelte und ging raus. Ich lief sofort zur Koppel, auf der mein kleiner Akito stand. Mein kleines Teufelchen. Ich kletterte über den Zaun. Ich hatte den Futtereimer in der Hand, Akito kam sofort zu mir und wollte mir den Eimer wegschnappen. Ich lachte und stieß Akito sanft weg. Ich ging zur Futtertrog und füllte etwas Futter hinein. Misaki hatte mir schon alles über die Pflege und so weiter erklärt. Akito stürmte sofort zum Trog und fraß. Ich füllte noch den Wassertrog auf und ging wieder. Ich stützte meinen Kopf auf meine Hände und beobachtete Akito. Ich lächelte. Akito war zwar ein normales, sterbliches Pferd, aber das war egal, so lange er an einem normalen Tod stirbt, ich will nämlich nicht, dass er ermordet oder so wird. Ich beobachtete ihn noch etwas, machte ein paar Fotos und drehte mich um. Dort stand die lächelnde Misaki. „Du bist ja ganz schön glücklich!“ lachte sie. Ich nickte und umarmte sie. Sie schien ein bisschen verwundert, aber dann genoss sie es doch. Ich war ihr so dankbar, dass sie jetzt bei mir war. Dann spazierten wir noch etwas durch den Park, überall zwitscherten Vögel und Schmetterlinge flogen auch umher. Dann entdeckten wir Kiko, mal wieder rot, und Kohaku, die nebeneinander auf einer Bank saßen. Sie redeten fröhlich miteinander und lachten. Misaki und ich schlichen schnell und leise an ihnen vorbei, wir wollten das junge Glück ja schließlich nicht stören. Bei dem Gedanken musste ich grinsen. Wir gingen weiter. Dann sahen wir Takashi, der unter einem Baum saß und mal wieder Gameboy spielte. Misaki stolzierte wütend auf ihn zu, riss ihm den Gameboy aus der Hand und meinte: „Takashi! Was machst du da? Ich hab dir es doch verboten, dieses Babyspiel zu spielen! Und außerdem bist du zu alt für einen Gameboy. Du bist schließlich 17!“ Takashi sah Misaki schuldbewusst an, stand auf und küsste Misaki zärtlich. Danach war anscheinend wieder alles in Sahne. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Takashi fragte: „Was ist so komisch?“ Ich prustete los. Als ich mich wieder eingekriegt hatte, sah ich, dass Misaki und Takashi mich grinsend und erwartungsvoll anschauten. „Na ja... Eure Art Konflikte zu lösen ist sehr eigenartig...“ Plötzlich musste Misaki auch lachen und nickte. Takashi sah mich an und meinte: „Ja... Aber es ist tausend Mal besser als ein Streit. Was macht ihr denn, wenn der Andere einen anschreit?“ er grinste. „Nun ja... Wir hatten bis jetzt noch keine solche Situation. Ich könnte auf Sora einfach nicht böse sein.“ Ich kratzte mich am Hinterkopf und wurde etwas rot. „Ah ja...“ meinten Misaki und Tak verschwörerisch. Ich blickte auf Mai und Daisuke, die Händchen haltend aus dem Gebäude kamen. Mai winkte uns zu, Daisuke nickte zur Begrüßung einfach mit dem Kopf. Wir winkten zurück und ich wendete mich wieder Misaki zu. „Wie alt seid ihr eigentlich?“ fragte ich sie. Sie lächelte und antwortete: „Ich bin schon 72 und Tak ist 73.“ Ich machte große Augen, sodass Takashi lachen musste. „Also ich bin ganze sechzehn...“ meinte ich dann und sah auf die Erde. Ich musste lachen. Das wussten die zwei doch! Misaki nickte und lachte mit. Dann fragte sie mich, was Sora mir geschenkt hatte. Ich antwortete: „Einen Shopping-Gutschein in Höhe von 500 Yen!“ rief ich froh. Takashi stöhnte und meinte dann: „So, ich muss dann mal weg...“ Misaki briet ihm grinsend eine über. Takashi verzog das Gesicht, hielt sich den Kopf und murrte: „Na toll, das gibt 'ne Beule...“ Dann ging er. Misaki und ich brachen in einen Lachanfall aus. Dann sah ich Misaki verschwörerisch an, sie wusste genau, was ich meinte. „Ab in die Stadt! Sollen wir noch wen mitnehmem?“ sagte sie lächelnd. Ich sagte ihr, sie soll hier warten und lief in mein Zimmer. Ich fragte Sora, ob er mitwill. Er meinte nein, ich solle ihn überraschen. Ich nickte und wollte zu Chihiro, doch dann erwachte die schmerzhafte Erinnerung wieder. Eine salzige Träne lief meine Wange herunter. Ich wischte sie weg und lief zu Mai. „Willst du mit in die Stadt kommen?“ fragte ich, noch während ich die Tür aufriss. Mai saß da und las, Daisuke stand auf der Terrasse. Mai sah mich verwunderte an, lächelte aber dann und nickte. Sie verabschiedete sich von Daisuke und ging mit mir. Irgendetwas war komisch an Mai. Sie war glücklicher als sonst, aber das war es nicht. Ihr Bauch war ein bisschen dicker als sonst! Konnte es sein... dass sie schwanger ist? Ach, ich weiß nicht. Wir kamen zu Misaki, die bereits ungeduldig im Kreis lief. Sie sah auf und begrüßte Mai. Dann gingen wir los. Bis zur Stadtmitte, wo die Läden waren, war es nicht sehr weit. Wir gingen als erstes in einen Laden, in dem es ausschließlich Markensachen gab. So Sachen von Gucci und Fairluxus oder so. Wir probierten mehrere Kleider und T-Shirts an, ich entschied mich letztendlich für ein T-Shirt mit dem Aufdruck: „Kawaii Neko“ darauf und unter dem Wort war eine kleine süße Katze abgebildet. Danach wollte Mai unbedingt in ein Babygeschäft, als wir sie nach dem Grund fragten, atmete sie aus und sagte: „Ich bin schwanger.“ Misaki und ich freuten uns und umarmten Mai stürmisch. Dann gingen wir rein. Mai kaufte ein Babybett, ein Stoffhündchen, einen Schnuller und eine Packung Windeln. Misaki und ich sahen uns die ganze Zeit über die winzig kleinen Babyklamotten und Schuhe an. Wir brachten immer wieder ein entzücktes „Wie putzig...“ oder „Sieh mal, wie niedliiich!“ heraus und das schien den Verkäufer ein wenig zu nerven. Dann gingen wir noch in einen Supermarkt, Essen für heute Abend besorgen. Wir aßen jetzt jeden Morgen und Abend. Mai hatte das so eingerichtet. Wir kauften Nudeln, Fleisch und Gemüse. Heute Abend wollte Mai Nudelsuppe kochen. Ich freute mich schon darauf, denn mein Magen knurrte. Ich hatte nämlich nicht gefrühstückt. Mai gin schon früher wieder, sie hatte keine Lust mehr. Misaki aber zog mich noch in ein Geschäft mit Abendroben. Es gab hier wunderschöne Kleider, wir probierten fast den halben Laden durch! Ich kaufte dann insgesamt drei Kleider, ein kurzes schwarzes Cocktailkleid, eine lange, festliche, grüne Robe und ein schönes trägerloses Kleid mit einem breiten Gürtel um die Hüfte. Ich hatte mich in die Kleider verliebt! Misaki spendierte ich ein schönes, schwarzes langes Kleid, dass trägerlos war und eine Schleife am Rücken hatte. Dann gingen wir noch Schuhe kaufen. Ich trug meistens Chucks oder so, flache, gemütliche Sportschuhe halt. Doch heute holte ich mir schwarze Lack-Pumps mit ungefähr zehn Zentimeter Absatz von Prada, auf denen ich, zu meinem Erstaunen, sogar laufen konnte. Misaki kaufte sich welche mit nur fünf Zentimeter Absatz, auch von Prada. Mit dick bepackten Tüten kamen wir wieder nach Hause. So nannte ich jetzt das Hauptquartier, da es ja auch mein neues Zuhause war. Wir stellten die Tüten in Misakis Zimmer ab und gingen zu Mai. Sie räumte bereits die große Besenkammer in ihrem Zimmer aus und richtete sie als Kinderzimmer ein. Daisuke half ihr. Als sie uns sah, lächelte sie. „Na ihr? Und, habt ihr noch etwas schönes gefunden?“ Misaki und ich nickten, dann fragten wir Daisuke, ob vielleicht mal einen Organisations-Ball stattfinden könnte. Daisuke hatte nichts dagegen, also wird er übermorgen einen Ball vorbereiten. Misaki und ich lachten auf Grund der Vorfreude darauf. Dann holte ich meine Tüten mit meinen neuen Sachen aus Misakis Zimmer und brachte sie zu mir ins Zimmer. Sora las, wie immer. Als ich reinkam, sah er mich erwartungsvoll an. Ich zeigte ihm, was ich gekauft hatte. „Schön, schön!“ lächelte er. Dann zog ich mich um, ich zog mir einen schwarzen Minirock an und das Neue T-Shirt. Das Shirt war ebenfalls schwarz, das Wort war rot und das Kätzchen war braun-weiß gefleckt. Ich kam aus dem Bad und legte meine anderen Sachen Organisationtlich in den Schrank. Plötzlich stand Sora hinter mir und umarmte mich. „Mein Schmusekätzchen...“ sagte er und ließ mich erst nach einer Weile los. Ich küsste ihn kurz und ging dann wieder zu Misaki. Kur bevor ich rausging, steckte ich noch einmal den Kopf durch die Tür und berichtete Sora von dem Ball übermorgen. Er schien erfreut darüber. Dann ging ich mit Misaki in die Bibliothek und trank einen Nachmittags-Yasmin-Tee mit Kazuma. Ich war Kazuma so dankbar, dass er mich wieder zurück in die Realität geholt hatte. Daisuke und böse? Nie im Leben! Wie konnte man auf so etwas kommen?! Ich schlürfte genüsslich an meinem Tee, als plötzlich Sora reinkam und rief: „Akito ist ausgebüchst, Yuki, du musst uns helfen, ihn einzufangen!“ Ich spuckte den Tee aus, entschuldigte mich und rannte raus. Akito rannte über die Wiesen im Park, gefolgt von mehreren Leuten. Ich verwandelte mich in ein Pferd und rannte ihm nach, lief dann neben Akito her. Es war praktisch, als Pferd konnte ich andere Pferde verstehen und mit ihnen reden. „Was ist los, Akito?“ fragte ich den Kleinen. „Mir ist langweilig, ich möchte einen Ausflug machen.“ meinte er. Ich bat ihn darum stehen zu bleiben, und versprach ihm, einen Ausflug mit ihm zu machen. Er blieb stehen und ich verwandelte mich zurück. Ich war noch völlig außer Atem. „So... Dann mal los, hab keine Angst, ich verwandle mich jetzt in eine Gepardin.“ keuchte ich. Akito wiehrte zustimmend und rannte dann mit mir los. Ich schickte Niziwa einen Gedanken, wohin Akito und ich laufen würden und wann wir wiederkommen würden, und rannte dann mit Akito durch den Wald. Als ich Kenta sah, der anscheinend irgendetwas suchte, sprang ich auf ihn und biss ihm den Kopf ab, so ein Betrüger und Lügner hatte es nicht verdient zu leben. Akito war schon weitergelaufen. Blut spritzte, Kenta fiel hin, seinen Kopf schleuderte ich weg. Eine Blutlache bildete sich um meine Pfoten und ich rannte weiter, das Blut spritzte bei den ersten Schritten unter meinen Pfoten, aber dann spürte ich wieder das weiche Moos und das Gras unter meinen Pfoten. Akito und ich kamen auf einer schönen Grasfläche an. Akito blieb glücklich stehen und fraß ein wenig frisches Gras. Ich legte mich erschöpft hin und wachte über den Kleinen. Als Akito wieder fit war, rannten wir zurück nach Hause. Akito sprang über den Zaun in die Koppel und ich verwandelte mich wieder in mich, also in Yuki. Dann ging ich erschöpft auf mein Zimmer und ließ mich auf das warme Bett plumpsen. „Uff... Runter von mir!“ lachte plötzlich jemand. Ups! Ich hatte Sora nicht bemerkt, der ja noch auf dem Bett lag. Ich wurde rot und rollte von ihm runter. Ich lachte. Dann zerstrubbelte ich Soras blaue Haare. „Eyy... Meine armen Haare“ rief er, und packte mich am Handgelenk. Mist! Er war zu stark! Er zog mich auf sich und küsste mich. Mal wieder war es das gleiche Kribbeln im Bauch, das selbe schöne Gefühl. Ich rollte wieder zurück auf meine Seite des Bettes und schnappte mir mein Buch. Shin hatte es wirklich gut ausgesucht. Es war ein romantischer Fantasy-Roman, so etwas mochte ich gerne. Sora las auch weiter. Später legte ich das Buch weg, drehte mich auf den Rücken und dachte ein bisschen nach, über dies und das, träumte ein wenig und baute mir meine eigene kleine Traumwelt in meiner Fantasie. Dann schlief ich ein, an Sora gekuschelt.
Am nächsten morgen war Sora schon auf, er kam gerade aus dem Bad. „Gut geschlafen, Schatz?“ fragte er. Ich gähnte und nickte dann. Ich ging ins Bad und duschte erst einmal. Dann zog ich mir eine Hotpants und das Kätzchen-T-Shirt an. Ich ging raus in den Essenssaal und ging in die Küche, Mai war nicht da. Ich holte mir tiefgefrorene Ramen aus dem Tiefkühl und machte sie in der Mikrowelle warm. Das Piepen der Mikrowelle erschreckte mich, sodass ich fast einen Teller von der Theke schubste. In letzter Sekunde wurde er noch aufgefangen, Mai stand neben mir. „Danke Mai...“ murmelte ich und holte die Suppe aus der Mikrowelle. Ich schnappte mir Stäbchen und setzte mich an den Tisch. Nachdem ich die Suppe aufgegessen hatte, spülte ich die Dose, in der die Suppe war, aus und räumte sie weg. Mai bedankte sich und widmete sich wieder dem Herd. Ich schlurfte in den Park, wo ich Niziwa traf. Sie tapste nun fröhlich neben mir her. Dann setzte ich mich auf eine Bank. Niziwa sprang auf meinen Schoß und wollte gestreichelt werden, was irgendwie ungewöhnlich für sie war. Aber ich kümmerte mich nicht darum und streichelte über ihr seidiges Fell. Sie schnurrte. Moment mal! Niziwa schnurrte nicht! Ich erschrak und nahm meine Hand von der falschen Niziwa. Sie sah eigentlich gar nicht aus wie Niziwa... Sie war zwar auch schwarz, aber sie hatte blaue Augen! Mann, was mir alles passiert, wenn ich müde bin. „Hihi... Anscheinend hast du meine kleine Schwester kennengelernt!“ kicherte plötzlich jemand, da sah ich Niziwa, die Echte, wie sie gerade neben mich auf die Bank sprang. „Sie ist kein Okashina Koto. Sie ist eine normale Katze. Also, mein Vater war eine normale Katze und meine Mutter ein Okashina Koto, deshalb ist sie keins. Aber sie kann sich in einen Leoparden verwandeln. Ich kann mich dafür, dass ich mehr Okashina Koto bin als sie, nicht in andere Katzenrassen verwandeln, was ein Okashina Koto eigentlich kann. Also, ich kann mich nicht in einen Perser oder ein Englisch Kurzhaar verwandeln.“ erklärte Niziwa mir. Ich nickte. Deshalb sahen sie sich so ähnlich! Sie waren Schwestern! Ich war ja Einzelkind, ich wusste nicht, wie es war, Geschwister zu haben. Ich setzte Niziwas Schwester, sie hieß Midori, auf die Erde und spazierte noch weiter durch den Park. Niziwa folgte mir. Ich ging diesmal weiter, in den Teil des Parks der vor den Zimmern der anderen Mitglieder, also Shin und so war, und sah mich ein bisschen um. Ich hatte die Hände in den Taschen und beobachtete nun Shin, der mal wieder gegen jemanden kämpfte. Shin war am gewinnen, ich wollte ihn ein bisschen ärgern und holte meine Wurfnadeln raus, die ich Kenta, als ich ihm im Wald getroffen hatte, geklaut hatte. Ich musste kichern. Dann nahm ich eine Nadel, zielte und warf. Ich traf Shin im Nacken, er drehte sich zu mir um und wurde dann noch besiegt. Der andere Junge grinste mich an und streckte den Daumen hoch, ich grinste zurück und nickte ihm zu. Ich wollte gerade weitergehen, als Niziwa in die Luft sprang und einen vergifteten Pfeil mit der Pfote wegschlug. Ich drehte mich zur Seite und konnte gerade noch so einem weiterem Pfeil ausweichen. Shin war wütend, gleichzeitig war es ihm auch peinlich, denn er war rot. Er warf einen dritten Pfeil. Ich fing ihn auf und drehte ihn zwischen meinen Fingern. Es war ihm noch peinlicher. Ich ging zu ihm und gab ihm seine drei Giftpfeile wieder. „Tja... Ich dachte, du hättest etwas dazu gelernt... Und außerdem schlägt man keine Mädchen.“ spottete ich. Er wurde noch wütender, verschränkte seine Arme vor der Brust und drehte sich mit einem beleidigten „Pah...“ weg. Ich lachte und ging weiter. Ich wollte irgendwie wissen, warum ich Shin und die Anderen noch nie bei uns gesehen habe, sie müssen doch auch ein Zimmer bei uns oder so haben. Egal jetzt. Ich ging weiter. Nach ungefähr einer halben Stunde war der Park zu Ende. Ich seufzte und drehte mich um. Dann rannte ich. Ich verwandelte mich im Sprung über eine Bank in einen Falken und segelte über die Köpfe der Leute hinweg. Niziwa hatte sich in einen Adler verwandelt und sich zu mir gesellt. So segelten wir nebeneinander über den Park, bis wir vor unseren Gang mit den Zimmern ankamen. Ich flog im Sturzflug auf die Erde zu und verwandelte mich, kurz vor dem Boden, wieder in Yuki. Niziwa landete neben mir und verwandelte sich wieder in eine Katze. Plötzlich kamen Misaki und Takashi von hinten auf mich zu gerannt und nahmen mich beide gleichzeitig in den Arm. „Gruppenkuscheln!“ riefen sie und lachten. Ich erschrak und lachte dann auch. Irgendwie konnte man in Gegenwart von Misaki oder Takashi nur lachen, es ging nicht anders. Ich ging mit ihnen in die Bibliothek. Als wir eintraten, sahen wir Daisuke, der gerade von einem Buch hochlugte. „Ah, Yuki... Da du in letzter Zeit viel geleistet hast, darfst du zwei Monate bei deiner Mutter zu Hause Urlaub machen. Mai hat das vorgeschlagen, sie ist im Moment sehr weichherzig. Aber was soll's, du kannst deine Sachen schon einmal packen, morgen Nachmittag fährt Mai dich mit dem Auto nach Sapporo. Weißt du, wenn du dich verwandeln würdest, wäre das nämlich zu auffällig. Na dann, bis bald.“ Er vertiefte sich wieder in sein Buch. Ich sah Misaki und Takashi an, die nickten und zeigten mir so das ich gehen durfte. Ich ging au mein Zimmer und packte die Sachen in meinen Rucksack. Als Sora kam, erzählte ich ihm, dass ich die nächsten zwei Monate bei meiner Mum sein werde. Er nickte verständnisvoll und verzog sich ins Badezimmer. Ich seufzte. Zwei lange Monate ohne Sora... Ich werde es schon aushalten. Sind ja nur... 61 Tage! Ich schluckte. So lange... Ich fing an zu schluchzen, beherrschte mich dann aber doch noch. Es waren zwei Monate, bei meiner Mum, die mich warscheinlich sehr vermisste. Ich muss auch auf sie Rücksicht nehmen. Und außerdem war ich auch froh, sie wieder zu sehen. Ich atmete laut aus. Dann packte ich weiter meine Sachen. Als ich fertig war, stellte ich meine Sachen neben die Tür und ging raus. Es war bereits Abend und der Sonnenuntergang war wundervoll. Ich schloss meine Augen und genoss die sanfte Wärme der halb untergegangenen Sonne, die den Himmel rosa und orange färbte. Dann spürte ich zwei Hände die sich um meine Taille schlangen und ein Kopf, der sich auf meinen legte. Ich war im Bewusstsein, dass es Sora war und genoss den Moment. Als Sora sich von mir löste, drehte er mich sanft an der Schulter um, sodass ich ihn ansah. Dann küssten wir uns. Auf einmal vernahmen wir eine spöttische Stimme. „Oh ja, wie romaaaaaantiiisch...“ Niziwa stand neben mir und rollte mit den Augen. Ich musste grinsen. Dieses Okashina Koto konnte einen echt in den Wahnsinn treiben, doch auf eine lustige Art und Weise. Nusidaumel hatte sich währenddessen dezent im Hintergrund gehalten. „Du solltest schlafen gehen, du musst morgen früh aufstehen. Deine Mutter wurde schon verständigt, sie schien ziemlich glücklich.“ begründete Niziwa ihre Störung. Ich nickte, gab Sora noch kurz einen Kuss und verschwand.
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