Montag, 30. April 2012
Kapitel 3 :D
KAPITEL 3 (Yuki)
Ich hörte plötzlich ein leises, unheimliches „Tock!“ an der Fensterscheibe. Und noch ein Mal. Tock! Ich schaltete den Fernseher auf stumm, stand auf und machte das Fenster auf. Ein kleiner Stein traf mich mitten auf der Stirn.
„Auuuaa! Wer war das? Du bist sowas von tot!“ schrie ich reflexartig. „Hey! Keine Beleidigungen!“ hörte ich eine amüsierte Stimme von unten. Ich sah hin und entdeckte... Daichi? Was hat der denn hier zu suchen?! Ich schlurfte die Treppe runter und öffnete die Tür. „Warum klingelst du nicht einfach und was willst du?“ brummelte ich. „Ich dachte vielleicht ist deine Mum da oder so... Also... Ich wollte dich fragen...“ begann Daichi und wurde dabei ganz rot „... ob du vielleicht mit mir, Kazuki, Sora, Sayuri und Reika ins Kino gehen willst? Ich meine, nur wenn du möchtest. Sora und die Anderen warten schon am Kino. Sie sind vorgegangen und Sora meinte ich soll dich fragen...“ Ich führte innerlich einen Freudentanz auf. Ich bejahte, bat Daichi rein und sagte ihm er solle im Wohnzimmer warten bis ich fertig bin. Ich hopste fröhlich die Treppe hoch. Ich treffe mich mit Sora! Aufgeregt suchte ich mein neues Kleid raus und zog es an. Ich schminkte mich noch dezent und ging runter. Unten angekommen erwartete mich Daichi mit einem breiten Grinsen im Gesicht. „Du siehst gut aus...“ meinte er „ich wusste ja noch gar nicht dass du
Cheerleaderin warst und Spagat kannst!“ Ich erstarrte. Mist! Daran hatte ich gar nicht gedacht! Das alte Bild von mir im Cheerleader-Kostüm! Mum hatte dieses Bild bei einem Wettbewerb geschossen, an dem mein Team und ich die Ersten wurden, Mum hatte mir davon erzählt. Das Foto stand auf unserem Wohnzimmertisch. Ich lief wahrscheinlich gerade so rot an wie noch nie. Daichi grinste nur. In diesem Moment hätte ich ihn am Liebsten aus dem Fenster geschmissen. Ich beherrschte mich noch gerade so, schnappte meine Jacke und ging los. Auf Daichi wartete ich nicht. Sollte der doch verrecken!
Am Kino angekommen, kam Sora zu mir und umarmte mich zur Begrüßung. Er legte seinen Kopf auf meinen, mein Kopf wurde an seine Brust gedrückt. Ich konnte sein Herz schlagen hören. Bubumm. Bubumm. Bubumm. Er wärmte meinen Körper. Ich schloss meine Augen und machte sie langsam wieder auf. Und lief mal wieder rot an. Ich konnte mein Grinsen nun nicht mehr zurückhalten. Ich war so glücklich wie noch nie! Hinter Soras Rücken sah ich Sayuri, wie sie plötzlich losprustete. Sie konnte sich nicht mehr halten vor lachen. Bis Kazuki sie beruhigte. Irgendwie spürte ich da so ein gewisses Knistern zwischen ihnen in der Luft... Ich grinste noch mehr. Sora ließ mich los und sah mich komisch an. Warscheinlich weil ich so grinste. Ich musste mich sehr zusammenreißen um aufzuhören. Endlich.
Wir gingen ins Kino und kauften Karten für den Film „Mai und die Flügel des schwarzen Engels“. „Das ist ein Horrorfilm.“ meinte Kazuki. „Wenn eine der hübschen Ladys Angst hat, bin ich gerne für euch da.“ Er zwinkerte Sayuri zu, die natürlich knallrot wurde und bestimmt am liebsten in Ohnmacht gefallen wäre. Reika kaufte die Eintrittskarten. Mein Sitzplatz war direkt neben Sora, was mich natürlich nervös machte. Niziwa knuffte mich sanft mit ihrer Pfote gegen die Schulter, sie wusste anscheinend genau was ich dachte. Ich sah Sora an. Wo war Nusidaumel? Soras weißer Begleiter? Ah, da ist er. Er hatte die Gestalt eines Kaninchens angenommen und guckte jetzt neugierig aus Soras Rucksack. Ich atmete beruhigt aus. Dann ging der Film los. Er war, wie Kazuki gesagt hatte, sehr gruselig. Ich habe mich sogar ein paar Mal dabei erwischt wie ich mich an Soras Arm festklammerte. Nach dem Film lud Sayuri uns noch zu einem Eis ein. Es war ein wirklich sehr überraschender und aufregender Tag. Zu Hause hüpfte ich auf mein Bett. Ich dachte erst einmal nach. Meine Mutter war die nächsten drei Wochen auf Geschäftsreise, das heißt, ich hatte sturmfrei. Dann schlief ich ein und träumte von Sora und den Anderen. Es war ein echt schöner Traum. Ich glaube wirklich, ich liebe Sora mehr denn je. Nur er mich nicht.

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